Titel: "Verbotene Früchte"              

Komponist: Max Büttner

Texter: Max Büttner

Verlag: Richard Birnbach, Berlin

Erscheinungsjahr: 1912

Druckerei: C.G. Röder GmbH, Leipzig

Graphiker: Telemann

Sammlungsnummer: 1673

 

Das Lied zeigt auf, das Verbotenes zum Zugreifen reizt:

 

Als Lieschen noch war so ein niedliches Kind, mit Zöpfchen und kurzem Gewand,

fuhr einst sie zur Zeit, wenn es Schulferien sind, mit Mama zur Tante auf's Land.

Im Garten, der lieblich das Landhaus schloß ein, sprach warnend zum Kind die Mama:

"Du darfst hier bei Tante nicht unartig sein, sonst sag's ich's nachher dem Papa.

Und bist du hier draußen bei fröhlichem Spiel, mit Hans deinem Vetter allein,

dann pflücke nicht unreife Äpfel vom Stil, die pflegen oft schädlich zu sein.

Am Apfelbaum neben dem Zaun, sprach Lieschen zu Hans im Vertrau'n:

 

Refrain: Es waren schon im Paradies verbotene Früchte so süß,

als Eva den Apfel probierte, womit sie den Adam verführte;

es waren schon im Paradies verbotene Früchte so süß

so'n Sündenfall weißt du riskieren wir mal, der Eva war's auch ganz egal.

 

Schon zählte das Lieschen ihr achtzehntes Jahr, weil eins nach dem andern verschwand,

da fuhr sie weil's wieder zur Ferienzeit war, zur Tante hinaus auf das Land.

Dort weilte, wie solches zur Sommerzeit ist, ihr Vetter der Hans als Student;

am Apfelbaum hat er sie heimlich geküßt, grad' so im richtgen Moment.

Errötend sprach Lieschen: "Hans denke daran und laß es dir sagen geschwind,

verbotene Früchte die rührt man nicht an, weil solche nicht zuträglich sind."

Der Hans lachte innerlich froh, und sagte: "Du sei doch nicht so."

 

Refrain