F.M. Geidel, Leipzig

Friedrich Moritz Geidel wurde 1847 in Dewitz bei Taucha in der Nähe von Leipzig geboren. Bereits in seinen jungen Jahren war neben seiner musikalischen Veranlagung das Interesse an der Vervielfältigung von Noten unübersehbar. Vor diesem Hintergrund begann er eine Lehre in der Notendruckerei C.G. Röder, um das gesamte Handwerk von der Notengravur über den Druck bis zum gebundenen Notenexemplar in einer fünfjährigen Lehrzeit zu erlernen. 1898 erwarb F.M. Geidel vom Rat der Stadt Leipzig ein 4000 Quadratmeter großes Arreal mit Gleisanschluß, um hier ein viergeschossiges Fabrikgebäude für alle druckvorbereitenden Bereiche, wie Notenstich, Setzerei, Reprofotografie, Druckplattenherstellung, Buchbinderei/Versand sowie Büro- und Sozialräume für die Beschäftigten zu errichten. Anschließend an das Hauptgebäude in der Wittenberger Strasse 23 in Leipzig wurde ein 600 Quadratmeter großer Druckmaschinensaal als Flachbau mit Oberlichtfenstern gebaut. Insgesamt fanden in der Musikaliendruckerei bei voller Auslastung 200 Mitarbeiter Lohn und Brot. Der Firmengründer führte das Unternehmen erfolgreich durch die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts. 1912 trat der Sohn des Firmengründers, Fritz Geidel, in verantwortlicher Stelle in das Unternehmen ein und übernahm das Zepter vom Vater. Mit Unterbrechungen in den beiden Weltkriegen führte nun Fritz Geidel das Unternehmen fast sechs Jahrzehnte durch alle Höhen und Tiefen des 20. Jahrhunderts.