Nelson, Rudolph

Rudolph Nelson wurde am 8.4.1878 in Berlin geboren und starb am gleichen Ort am 5.2.1960. Er war ein im Berlin der 1920er Jahre berühmt gewordener Kabarettist, Pianist und Komponist und Theaterdirektor mit der Spezialität der "kleinen" Kunst. Mit Paul Schneider-Duncker eröffnete er 1904 den "Roland von Berlin" und nach der Trennung von Schneider-Duncker (1907) das "Chat Noir" Unter den Linden (1908 - 1914), wo er einem großbürgerlichen Publikum ein literarisch-musikalisches Kabarett bot. Nelson schrieb auch die Musik zu Revuen, die am Metropol-Theater in Berlin aufgeführt wurden, und komponierte einige Operetten. Für sein Theater im Haus Kurfürstendamm 217 schrieb er in den 1920er Jahren rund 30 Revuen. Die prachtvollen, zugleich unpolitischen Nelson-Revuen, waren ein Bestandteil der Goldenen Zwanziger in Berlin. Einer seiner bekanntesten Kompositionen aus dieser Zeit ist der Schlager "Tamerlan". Nach der Machtergreifung wich Nelson zunächst nach Wien aus; und von dort über die Schweiz nach Amsterdam. Hier leitete er das Exilkabarett "La Gaité". Bis 1940 kreierte Nelson im 14-tägigen Wechsel annähernd 100 Programme. Bei Kriegsende kehrte er nach Berlin zurück und schrieb hier 1949 seine letzte Revue "Berlin Weh Weh".