Grünwald, Alfred

Alfred Grünwald wurde am 16.2.1884 in Wien geboren und starb am 25.2.1951 in New York. Er war ein österreichischer Operettenlibrettist. Er verfasste schon früh als Autor kleinere Bühnensketche und Einakter für Kabaretts, wie das Intime Theater oder das Ronacher im Stil der französischen Farcen der 1890er Jahre. Schon 1909 hatte er zusammen mit Julius Brammer sein wohl erstes Libretto für die parodistische Operette in einem Akt "Elektra" von Bela Laszky verfasst, das im Cabaret Fledermaus uraufgeführt wurde. Damit entstand eine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Brammer, die erst Ende der 1920er Jahre zerbrach. Für die Operetten von Paul Abraham und Oscar Straus fand er in Fritz Löhner-Beda einen kongenialen Partner. Manchmal hatte Grünwald auch zusammen mit Gustav Beer und Ludwig Herzer Libretti und Schlagertexte verfasst. Grünwalds erfolgreichste Schaffensperiode war die Zwischenkriegszeit mit ihrer Nostalgie nach der Belle Epoque vor 1914. In der Zusammenarbeit mit den Komponisten Paul Abraham, Leo Ascher, Joseph Beer, Nikolaus Brodszky, Willy Engel-Berger, Edmund Eysler, Leo Fall, Emmerich Kalman, Franz Lehar, Paul Pallos, Oscar Straus und Robert Stolz schuf Grünwald die Texte zu zahlreichen Operetten und Schlagern. Nach dem Anschluß Österreichs 1938 wurde Grünwald von der Gestapo verhaftet, bevor er nach Paris emigrieren konnte. Von dort gelangte er über Casablanca und Lissabon 1940 in die USA.