Titel: "Der Klapperstorch", Duett aus der Revue "Noch und Noch"                

Komponist: Walter Kollo

Texter: -

Verlag: Edition Vuvag, Berlin

Erscheinungsjahr: 1924

Druckerei: Berliner Buch- und Kunstdruckerei GmbH, Berlin

Graphiker: Max Brüning

Sammlungsnummer: 1306

 

Premiere der Revue: 23.8.1924

Letzter Spieltag: 31.3.1925

Veranstaltungsort: Theater im Admiralspalast, Berlin

Produzent: Herman Haller

Komposition der Revue: Ausstattungsrevue mit 50 Bildern

Oberregisseur: Hermann Feiner

Dirigent: Hans Schindler

Besetzung: Kurt Lilien, Max Ehrlich, Edmonde Guy, Ernest van Düren, Hans Schüren, Elisabeth Klepner, Mary und Christine Guy, Roseray und Capella sowie die  Lawrence-Tiller-Girls

 

Im Programmheft der Revue führt Wilhelm Clobes aus:

"Nimm zunächst eine gehörige Portion Amüsement, ferner einen großen Klecks Humor, fesche Melodien, etwas Gesang, viel Schönheit, zuletzt einen Schuß Pikanterie ... Das ist das Rezept, nach dem Schliephake, der famose Compère des Admiralpalasttheaters seine Revue herstellt. Ein Rezept, das sofort den geschmackskundigen Autor des Theater-Kochbuchs verrät, dem es entnommen ist. Nach diesem Rezept bereitete Hermann Haller seine erste große Revue Drunter und Drüber, nach der das Publikum in Berlin ein volles Jahr heißhungrig verlangte, ohne sich etwa den Magen zu verderben. Nach dem gleichen Rezept entstand Noch und Noch, das exquisite vielgestaltige Menue von heute. Die köstlichen Ingredienzien holte sich der Chef des eleganten Hauses aus aller - Frauen Länder zusammen. Denn die Geschmäcker sind verschieden. Und wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen. Hermann Haller läßt sich gern von Goethe beraten. Was also diesmal über die weltbedeutenden Bretter zieht - ein volles halbes Hundert reizvoller und amüsanter, lebensfroher und stimmungsvoller, farbensatter und bezaubernder Bilder wie ein lebender Film, das soll sich in der Hauptsache auf diesen Blättern wiederspiegeln. Gleichsam auch um die Wandlung Hermann Hallers vom sieggewohnten Operettenlibrettisten zum nicht minder erfolgsgekrönten Revueautor dokumentarisch festzulegen. ... Wie ein in phantastischem Farbenspiel erstrahlender Stern, steht die neue Revue am Nachthimmel Berlins, ein Stern, in dessen Zauberlicht sich Frauenschönheit und Modekunst, Humor, Grazie, Berliner Eigenart und internationale Lebensart vereinigen, um die Szene eines weltstädtischen Musentempels mit allen Wundern zu erfüllen.

 

Und noch ein Auszug aus einer zeitgenössischen Kritik aus dem Jahr 1924: "... und gestern verweilten wir fünf Stunden (im Admiralspalast): bis auf das Zuviel sieht man jegliches, was die Gattung der Revue überhaupt legitimieren kann. Keine Geschmacklosigkeit, im Gegenteil, sehr viel Geschmack. Keine freche Zoterei, nur leidlich harmlose und schon durch ihr Alter ungefährlich gewordene Späße. Keinen Theaterpatriotismus, nur ein bisschen Lilliputparade, und die ist sehr drollig. Vor allem aber rauscht Farbe, strömt Farbe, lodert Farbe, aus Haas-Heyes verzückten Kostümen, aus Trickapparaten, die auf Vorhänge Wunder zaubern. Auch die Körperkunst blüht, sie, die der Natur noch am nächsten verwandt ist. Ihr gepflegtes Objekt ist der Leib von Männern und Frauen, nackt in Museumsschönheit, aber lebendig bewegt in geschmeidigem Aufruhr der Glieder und in sanften Gewoge, oder bizarr gekleidet wie die Schmetterlinge der Tropen. Welche Exaktheit in dem Beiwerk der Empire-Girls, und wieviel Humor, ja auch wieviel Ernst in weißen und braunen Einzeltänzerinnen und Tänzern! Ich kann sie nicht alle aufzählen, ich fange nicht erst an. Aber wenn die Varietekunst nun einmal Kunst ist, so sind wir jetzt auf einem Gipfel." (Quelle: Internet-Auftritt grammophon-platten.de, Unterpunkt "Die Haller Revuen 1923 - 1931")