Grothe, Franz

Franz Grothe wurde am 17.9.1908 in Berlin geboren und starb am 12.9.1982 in Köln. Grothe zählt zu den populärsten deutschen Komponisten und Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Seit Beginn des Tonfilms komponierte er viele Melodien und Schlager. In den 1920er Jahren gelang Grothe der Durchbruch, als er für den Tenor Richard Tauber viele Lieder komponierte. Die erste Filmmusik schuf er für den Streifen "Die Nacht gehört uns" (1929). Nach der Machtergreifung trat er im Mai 1933 der NSDAP bei. Grothe ging nach Wien und hatte dort Kontakte zu Willi Forst und Marta Eggerth. 1936 hielt er sich in Hollywood auf, kehrte aber bald wieder nach Wien zurück. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs komponierte er neben Filmmusik auch Durchhalte-Songs wie 1941 "Wir werden das Kind schon schaukeln". Im Jahr 1942 machte er einen Karrieresprung. Er wurde stellv. "Fachschaftsleiter Komponisten" der Reichsmusikkammer, Sendegruppenleiter "Gehobene Unterhaltungsmusik und Operette" beim Großdeutschen Rundfunk und künstlerischer Leiter des Deutschen Tanz- und Unterhaltungsorchesters. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte Grothe in amerikanischen Clubs in Bayern Musik. Ab 1950 folgte eine Reihe von Filmen mit Curt Goetz und Ruth Leuwerik, zu denen Grothe die Musik schrieb. Mit dem Regisseur Kurt Hoffmann verstand er sich besonders gut und vertonte Ende der 1950er Jahre mehrere von dessen Filmen. Ab 1965 wurde das Fernsehen sein Metier; insbesondere die Unterhaltungssendung "Zum Blauen Bock". Insgesamt schrieb Franz Grothe zwischen 1929 und 1969 die Musik zu rund 170 Filmen. Das Musical "Das Wirtshaus im Spessart" (1977) sowie mehrere Operetten zeugen von seinem Ideenreichtum.